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Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im BBW Soest

Hast du Interesse an einem FSJ? Oder dich bereits dazu entschlossen, eines zu machen, doch du weißt noch nicht wo? Im BBW Soest kannst du dein FSJ in einem der vier Bereiche absolvieren: Blindentechnische Grundausbildung (BTG), Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB), im Wohnheim oder im Internat.
Die folgenden Erfahrungsberichte unserer ehemaligen FSJler/-innen helfen dir sicher bei deiner Entscheidung.

Erfahrungsbericht BTG

Hallo, wir sind Lena und Jule und absolvierten unser FSJ im Berufsbildungswerk in der Blindentechnischen Grundausbildung (BTG) in Soest. Dieses Themenfeld hatte uns interessiert, da uns im Vornherein die Brailleschrift und der Alltag von blinden und sehbehinderten Menschen beschäftigt hat.

Hallo, wir sind Lena und Jule und absolvierten unser FSJ im Berufsbildungswerk in der Blindentechnischen Grundausbildung (BTG) in Soest. Dieses Themenfeld hatte uns interessiert, da uns die Brailleschrift und der Alltag von blinden und sehbehinderten Menschen im Vorfeld beschäftigte.

Vor dem FSJ hatten wir keinerlei Berührungspunkte mit der Blindheit und Sehbeeinträchtigungen. Doch nach ein paar Wochen gewöhnten wir uns schnell an den Umgang mit den blinden und sehbehinderten Teilnehmern und Teilnehmerinnen und wussten, wie man in bestimmten Situationen reagieren musste. Wir nahmen an einem Seminar teil, das von den Reha-Lehrern und -Lehrerinnen geleitet wurde, in dem wir mit verbundenen Augen frühstückten und lernten, wie man blinde Personen begleitet und führt. Dadurch erlernten wir verschiedene Techniken.

In der Blindentechnischen Grundausbildung (BTG) lernen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Brailleschrift zu lesen und zu schreiben, den Computer blind zu bedienen sowie das Zehnfingertippen, um in Zukunft mit ihrer Sehbeeinträchtigung den Alltag meistern zu können.

Unser Tag begann morgens um 7:30 Uhr mit dem Begrüßen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen, um dann ins 10-Finger-Tastschreiben zu starten. Anschließend folgte das Erlernen der Brailleschrift durch Schreib- und Leseübungen. Besonders wichtig war der PC-Unterricht, in dem der Umgang mit Office und der Sprachausgabe erlernt wurde. Zudem unterstützten wir als FSJler den Mensadienst und begleiteten Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu Arztbesuchen.

Weitere Aufgaben waren das gemeinsame Lesen, die Einzelbetreuung schwächerer Teilnehmer und Teilnehmerinnen und das Kontrollieren von erarbeiteten Aufgaben. Die persönliche Unterstützung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen lag uns FSJlern besonders am Herzen, da wir viel Zeit mit ihnen verbrachten. Uns gefiel besonders, dass wir Verantwortung und Aufgaben übernehmen konnten, um Einblicke in den Berufsalltag zu erlangen und den Umgang mit stressigeren Situationen zu meistern.

Insgesamt machte uns die Arbeit sehr viel Freude. Wir konnten einen guten Draht zu den Teilnehmern und Teilnehmerinnen aufbauen, da viele in unserem Alter waren und wir sie dadurch noch besser unterstützen konnten.

Jeder, der im sozialen Bereich Erfahrungen sammeln möchte, wäre hier gut aufgehoben und sammelt viele schöne und wertvolle Erinnerungen. Wir wurden hervorragend in das Team eingegliedert und unterstützt. Die Arbeit im BBW zeigte uns, dass wir uns einen Beruf in diesem Bereich gut vorstellen können und gab uns somit ein Stück mehr Sicherheit für unsere Berufswahl.

Allen nachfolgenden FSJlern wünschen wir viel Spaß und eine gute Zeit!

Erfahrungsbericht BvB

Hallo, ich bin Anna Palz und war als FSJlerin in der BvB-k (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme im kaufmännischen Bereich) des LWL Berufsbildungswerkes Soest tätig. Mein Arbeitstag begann morgens in der Woche um 7:30 Uhr. In der BvB-k gab es drei Gruppen mit insgesamt 25-30 jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis etwa 30 Jahren. Ihr Ziel war es, eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren, wiesen jedoch bisher nicht die benötigten Qualifikationen auf.

Die Aufgabe in der BvB-k bestand darin, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei ihrem aktuellen Leistungsstand abzuholen und ihn zu erweitern. Hierbei wurden hauptsächlich durch Aufgaben am PC, die Deutsch- und Mathekenntnisse der Teilnehmer und Teilnehmerinnen individuell gefördert und gefestigt. Darüber hinaus unterrichteten die Ausbilder und Ausbilderinnen in ihren Gruppen Wirtschaft- und Sozialkunde sowie Kommunikation und Sozialkompetenztraining für die Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.

Zu Beginn der Maßnahme wurde eine vierwöchige Eignungsanalyse mit den jungen Erwachsenen durchgeführt, damit sich die Ausbilder und Ausbilderinnen einen Überblick über den Leistungsstand jedes einzelnen Teilnehmers und jeder einzelnen Teilnehmerin verschaffen konnten. Anschließend erfolgte die Einteilung nach Leistungsstufen in Gruppen. So konnte zielgerichteter und individueller in jeder Gruppe gearbeitet werden.

Die Gruppen setzten sich hauptsächlich aus jungen Erwachsenen zusammen, die einen unterschiedlichen Ausprägungsgrad der Sehbehinderung aufwiesen. Des Weiteren waren auch blinde Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowie Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit einer Autismus-Spektrum-Störung in den Gruppen vertreten. Durch verschiedenste spezifische Hilfsmittel, wie z.B. eine Braillezeile für die blinden Teilnehmer und Teilnehmerinnen oder das Bildschirmlesegerät zur Schriftvergrößerung für die sehbehinderten Teilnehmer und Teilnehmerinnen, wurden die Schreibtische für jeden Einzelnen entsprechend ausgestattet.

Im Vormittagsbereich bestand meine Arbeit hauptsächlich aus dem Korrigieren der Aufgaben am PC. Bei Fragen stand ich den Teilnehmern und Teilnehmerinnen natürlich auch direkt zur Verfügung und half ihnen somit auch einzeln an ihrem Platz. In der Mittagszeit ging ich gemeinsam mit den anderen FSJlern zum Mensadienst. Hier halfen wir dabei, die Tabletts an die Tische zu tragen und übernahmen den Getränkeausschank. Im Anschluss hatten wir FSJler Mittagspause.

Mein Nachmittagsprogramm war sehr vielseitig. Einmal in der Woche fuhr ich mit jeweils zwei Teilnehmern oder Teilnehmerinnen der Hauswirtschaft zum Kaufland und begleitete sie beim Großeinkauf für die darauffolgende Woche. Hierzu fuhr ich einen Betriebswagen des LWLs. An den anderen Nachmittagen betreute ich eigenständig eine der drei Gruppen und spielte zwischendurch ein Spiel mit ihnen. An manchen Tagen machten wir auch einen gemeinsamen Spaziergang. Aufgrund von Corona wurde wöchentlich eine Teststation aufgebaut, an der die FSJler mithalfen, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu testen. Montags bis donnerstags endete mein Arbeitstag um 17:00 Uhr und am Freitag schon um 12:00 Uhr.

Allgemein war ich mit meinen Aufgaben im LWL Bildungswerk in Soest sehr zufrieden, da ich eine gewisse Struktur im Alltag hatte, die mit abwechslungsreichen Aufgaben gefüllt war. Neben der Vielseitigkeit an Aufgaben gefiel mir des Weiteren die Teamarbeit gemeinsam mit den Ausbildern und Ausbilderinnen sowie die im Fokus stehende Arbeit mit Menschen, die okular eingeschränkt waren bzw. eine Autismus-Spektrum-Störung aufwiesen. Darüber hinaus lernte ich verschiedene sozial- und auch rehabilitationspädagogische Aufgaben – wie beispielsweise das Führen von Blinden – kennen und anwenden.

Erfahrungsbericht Wohnheim

Wir waren die FSJler der Wohnheime des LWL-Berufsbildungswerkes Soest und sind durch das Internet und das Rote Kreuz auf die Idee gekommen, unser FSJ dort zu absolvieren. Da wir in den Wohnheimen arbeiteten, fing unser Tag meistens erst um 12 Uhr an. Zu unseren Tätigkeiten gehörten nicht nur Aufgaben im Haushalt und das Versorgen der Wohnheime mit Kaltverpflegung, sondern auch das Unterstützen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen in alltäglichen Situationen.

Zum Beispiel das Begleiten zum Bahnhof oder auch zum Arzt gab uns die Möglichkeit, Gespräche mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen zu führen, um sie besser kennenzulernen. Außerdem bot sich nach dem Abendessen die Chance, mit den Jugendlichen Spiele zu spielen oder den Abend mit anderen Freizeitaktivitäten zu gestalten.

Zu den bereits erwähnten Aufgaben im Haushalt, wie dem Ausräumen der Spülmaschine, der Lebensmittelversorgung oder dem Transfer der Post, übernahmen wir auch eine pädagogische Rolle. Wir waren eine Anlaufstelle zwischen den Teilnehmern und Teilnehmerinnen und den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, was eine wichtige Verantwortung mit sich brachte!

Ebenfalls boten wir individuelle Förderung in den Bereichen Mathematik, Deutsch oder Englisch an. Erfahrungsgemäß können wir deutlich sagen, dass der Kontakt mit den jungen Erwachsenen uns am meisten Freude bereitete. Beim Austausch lernte man viel über die Hürden und Herausforderungen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die sie im alltäglichen Leben mit sich trugen. So entstanden vielfältige und diverse Gespräche, die einem selbst eine ganz neue Perspektive auf sonst selbstverständliche Situationen zeigten.

Natürlich teilten auch wir unsere gesammelten Lebenserfahrungen mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Dadurch waren wir nicht nur eine Stütze, die die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entlastete, sondern auch in gewissem Maße eine Anlaufstelle für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, in der wir durch unsere Präsenz und Eindrücke Einfluss auf den weiteren Werdegang der jungen Erwachsenen nehmen konnten.

Für das FSJ hatten wir uns entschieden, um zu schauen, ob die soziale Richtung zu uns passte oder ob wir uns in Zukunft in eine andere Richtung orientieren wollten. Die einzelnen Bestandteile des FSJ, wie die Nachhilfe und das Eintauchen ins Erzieherdasein, waren bisher echt spannend und lehrreich!

In unserer Zeit dort konnten auch wir viele neue Eindrücke sammeln und durch eine Vielfalt an facettenreichen Persönlichkeiten kennenlernen. Wir konnten viele neue Erfahrungen sammeln und haben viel über den Umgang mit Blinden, Sehbehinderten und Autisten gelernt. Zudem bereitete es uns sehr viel Freude, Teil des wichtigen Lebensabschnittes der Jugendlichen zu sein. Wir waren froh darüber, dass wir uns für dieses Freiwillige Soziale Jahr im LWL-BBW Soest entschieden hatten, da es der perfekte Start in die Arbeitswelt für uns war.

Auf Grund der genannten Punkte hatten zwei von uns sich dafür entschieden, eine Ausbildung als Erzieher/-in anzustreben.

Erfahrungsbericht Internat

Wir, Berkant und Benita, hatten uns für ein FSJ entschieden, um uns sozial zu engagieren und uns persönlich weiterzuentwickeln. Außerdem ermöglichte uns das FSJ, uns beruflich zu orientieren und Erfahrungen im Umgang mit Menschen zu sammeln. Gegebenenfalls kann das FSJ den praktischen Teil des Fachabiturs ergänzen oder als Praktikum für ein späteres Studium dienen, wie zum Beispiel für das Studium „Soziale Arbeit“.

In einem vergangenen Jahr hatten wir unser Abitur gemacht und sind unmittelbar nach den Sommerferien mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr gestartet. Unser Einsatzort war das LWL-Internat in Soest. Das Internat war an die von-Vincke-Schule und an das LWL Berufskolleg Soest angegliedert. Dabei handelte es sich um Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Sehen. Es gab sieben verschiedene Internatsgruppen, die sich in ihrer Wohnform je nach Selbstständigkeit und Alter der Bewohner und Bewohnerinnen unterschieden.

Einerseits lief unser Arbeitsalltag strukturiert und geordnet ab, andererseits war er sehr abwechslungsreich und nicht immer vorhersehbar. Dies lag unter anderem daran, dass unser Aufgabenfeld zum einen feste planbare Aufgaben wie zum Beispiel Botengänge, die Begleitung und Unterstützung der Schüler und Schülerinnen beim Mittagessen in der Mensa umfasste, andererseits den großen Bereich der Freizeitgestaltung und Hausaufgabenbetreuung, der uns beiden viel Freude bereitete.

Während der Hausaufgabenbetreuung gehörte es zu unseren Aufgaben, uns auf die Sehbeeinträchtigungen der Schüler und Schülerinnen einzustellen. Dabei bestand die Herausforderung darin, sich individuell auf die Sehbeeinträchtigungen und die Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen einzulassen und geeignete Hilfe zu leisten. Dafür hatten wir an der Fortbildung „Sehende Begleitung“ teilgenommen. Dort hatten wir unter der Augenbinde gefrühstückt und uns von den anderen übers Gelände führen lassen. Dies hatte uns einen interessanten Einblick in das Leben eines Blinden ermöglicht.

Sobald die Hausaufgaben erledigt waren, begann die Freizeitgestaltung nach Belieben der Schüler und Schülerinnen. Ob Fußball spielen, Gesellschaftsspiele spielen oder Musizieren, alles war möglich. Zusammen mit den Schülern und Schülerinnen hatten wir schon gekocht oder gebacken und anschließend mit der Gruppe das Ergebnis genossen. Auch Ausflüge in den Wildtierpark oder ins Maislabyrinth haben wir unternommen.

Besonders die Zeit, die wir mit den Schülern und Schülerinnen verbrachten, ermöglichte uns, diese näher kennenzulernen und eine Vertrauensbasis zu schaffen. Wir waren oft Ansprechpartner und wurden immer wieder nach unserer Meinung und Einschätzung gefragt.

Als Fazit können wir sagen, dass uns das FSJ Spaß gemacht hat und gerade die Arbeit mit den Jugendlichen abwechslungsreich und spannend war, sodass es immer etwas zu lachen gab. Wir waren also froh, uns für das FSJ im Internat entschieden zu haben.

Ist dein Interesse geweckt?

Dann melde dich bei unserer Wohnheimleiterin Jutta Heinert:
E-Mail: Jutta.Heinert@lwl.org oder Tel.: 02921 684-160

Oder bewirb dich direkt über den Bewerbungslink vom Deutschen Roten Kreuz.

Hier findest du alle weiteren allgemeinen Informationen: www.dein-fsj.de.