Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) (BvB)
BvB-Maßnahmen bieten jungen erwachsenen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung Unterstützung bei der beruflichen Orientierung bzw. beim beruflichen Ersteinstieg. Begleitung und Unterstützung erhalten sie dabei von unserem besonders qualifizierten Fachpersonal, bestehend aus:
- Ausbilderinnen und Ausbildern mit rehapädagogischer Zusatzqualifikation
- Heilpädagoginnen und Heilpädagogen mit Zusatzqualifikation ASS
- Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen
- Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen
- Lehrkräften
- Psychologinnen und Psychologen
- Rehabilitationslehrerinnen und Rehabilitationslehrern
Das Team arbeitet gemeinschaftlich an den individuellen Maßnahmen und an der Entwicklung jedes Teilnehmers und jeder Teilnehmerin.
Ziel
Erlangung der Ausbildungsreife für einen Vollberuf oder ein theroriegemindertes Berufsbild. Alternativ erfolgt eine Eingliederung in eine Anlerntätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.
Voraussetzungen
An der Maßnahme können junge Menschen mit ASS teilnehmen, wenn:
- die allgemeine Schulpflicht erfüllt wurde, unabhängig davon, welcher Abschluss erreicht wurde
- Auffälligkeiten sich sowohl in der Schule als auch im Privatbereich zeigen
- eine schulische oder betriebliche Berufsausbildung zum Zeitpunkt der Schulentlassung infolge der Störung ausscheidet
- die Betroffenen in der Regel keine konkrete Vorstellung bezüglich ihrer Berufswahl und beruflicher Anforderungen haben
- eine Berufstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt jedoch möglich erscheint und dazu eine berufliche Erstqualifizierung benötigt wird
Förderung
Junge Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung können in
folgenden Bereichen gefördert werden:
- Soziale und kommunikative Kompetenzen
- Fachliche und berufliche Kompetenzen
- Lebenspraktische Fähigkeiten
- Regulierung von Nähe und Distanz
- Persönliche Fähigkeiten
- Kulturtechniken
- IT- und Medienkompetenz
Qualifizierung
Angebote zur fachlichen Qualifizierung bieten wir in den Berufsfeldern:
- Wirtschaft und Verwaltung
- Metalltechnik
- Ernährung und Hauswirtschaft
Weitere Berufsfelder können im Rahmen von betrieblichen Praktika erprobt werden.
Ablauf
- Autismusgerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes und zeitliche Gestaltung von Arbeits- und Ruhephasen (geeignete Therapie- und Ruheräume sind vorhanden)
- Berufsschulunterricht für Minderjährige in kleinen Lerngruppen am LWL-Berufskolleg Soest
- Durchführung einer differenzierten Eignungsanalyse, woraufhin die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Rückmeldung über ihr Leistungsvermögen bekommen, um gemeinsam den weiteren Bildungsweg zu erarbeiten
- Möglichkeit, einen Einblick in die verschiedenen Berufsfelder zu bekommen und praktische Erfahrungen zu sammeln, um die eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen und sich mit den beruflichen Wünschen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen
- 5-monatige Förderungsstufe: Entscheidung für ein bestimmtes Berufsfeld, in dem eine intensive Vorbereitung auf eine Berufsausbildung stattfindet
- Aufstellung eines individuellen Qualifizierungsplans mit den persönlichen Interessen, dem Leistungsvermögen, dem Stand der Kenntnisse und Fähigkeiten sowie den Lernfortschritten
- Beratung und Hilfe durch erfahrene Fachleute bei der Entscheidung für den richtigen Beruf
Wohnen
Unterbringung im Wohnheim des LWL-Berufsbildungswerks Soest, sofern eine tägliche Anreise ausgeschlossen ist.
Dauer
11 Monate mit der Möglichkeit der Verlängerung auf bis zu 18 Monate in begründeten Einzelfällen.
Beginn
In der Regel analog zum Ende der Sommerferien in NRW sowie nach Vereinbarung.
Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt durch die Reha-Fachkraft der Agentur für Arbeit.
Finanzierung
- Maßnahmekosten, erforderliche Kosten für die Unterkunft, Fahrtkosten für An- und Abreise sowie zwei Heimfahrten im Monat werden durch die Agentur für Arbeit getragen
- Zahlung eines Ausbildungsgeldes durch die Agentur für Arbeit
- Eigene Pflichtversicherung zur Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung. Die Beiträge zahlt das Berufsbildungswerk in voller Höhe.
Für nähere Fragen sind Ihr Ansprechpartner und Ihre Ansprechpartnerin:
Franz Schmusch
Tel.: 02921 684-225
E-Mail: franz.schmusch@lwl.org
Annette Fecke
Tel.: 02921 684-237
E-Mail: annette.fecke@lwl.org